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Thema: Atari Pong - Monitor Bildhöhe nicht einstellbar

  1. #1
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    Atari Pong - Monitor Bildhöhe nicht einstellbar

    Hallo nochmals,

    Ich habe meinen Atari Pong Cocktail hier schon vorgestellt und habe da noch Fragen bezüglich Monitor chassis

    Noch kurz zur Erklärung: habe den Automaten defekt gekauft. Nach etwas Sucherei und Austausch von T6 (war eine Diodenstrecke offen; als Ersatz statt dem BC300 einen 2N1893 verbaut) lief er wieder-allerdings war das Bild kaum stabil zu kriegen und lief immer links/rechts "durch"
    Alle Elkos nachgemessen (Kapazität und ESR)-2 davon mit 1uF waren defekt. Nachdem schon alle Elkos einseitig ausgelötet waren gleich alle Elkos erneuert und ein paar der "bunten" Kondensatoren (sind es Folienkondensatoren?) ersetzt weil einge schon ein rissiges Gehäuse hatten.
    Seither läuft der Monitor wieder stabil und ich konnte das Bild mittles Potis vertikal wieder einstellen (Breite, Linearität, Mittelpunkt)

    In der Höhe ist das Bild etwas zu hoch-mit der Spule L3 ("S2110 Amplitude H") verstellen zeigt allerdings überhaupt keinen Effekt.
    "Linearite H" und "Sync H" bewirken wohl was sie sollen-nur die Amplitude lässt sich nicht verändern.
    Ich habe die Platine nochmals ausgebaut und die betroffenen Bauteile untersucht-habe da keinen Fehler entdeckt.
    Die Spule L3 verändert ihre Induktivität durch drehen des Feritkerns (von min. 2,5uH ohne Kern bis max.10,8uH mit Kern)
    Die Kondensatoren C19 (alt) und C20 (neu) parallel ergeben gemessen auch 3,7uF. Testweise 0,5uF noch parallel dazu hat keine Änderung auf die Bildhöhe
    Frage Nr.1: warum lässt sich die Bildhöhe mittels "Amplitude H" nicht verstellen ?

    Zu den Spannungswerten: im Schaltplan sind folgend "SOLL?"-Werte angegeben:
    Aus dem Linearnetzteil: 23V
    Am neckboard: +400V, +150V, -100V

    Wenn ich das Poti P8 am Linearnetzteil allerdings auf 23V einstelle steigen die Spannungen am Neckboard auf folgende Werte:
    +507V, +129V, -132V
    Die +129V ist also zu niedrig; die +507V und -132V sind schon zu hoch
    ich habe aktuell die SOLL 23V auf 19,8V verringsert. Das liefert +425V, +105V, -103V - also die 400V und -100V passen ziemlich, die SOLL +150V ist einiges zu niedrig

    Frage Nr.2: welche der Spannungen sind da kritisch bzw. auf welche Werte soll ich diese einstellen? Die +100V und -100V sind entgegen den Angaben im Plan ziemlich symmetrisch-liegt da auch noch ein Problem vor?



    Eingestellt wurde mit Hilfe der Pong game Platine und auch einem Testbildgenerator

    Fotos vom chassis sind hier: https://drive.google.com/drive/folde...usp=share_link
    Die Spule L3 die keine Änderung bewirkt ist blau markiert

    Schema vom chassis gibts hier: https://arcarc.xmission.com/PDF_Arca...B&W%20TO27.pdf


    sorry für den langen Text und danke fürs Lesen
    Hari

  2. #2
    Premium Messie Platin Avatar von winni
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    Moin.
    Ich kenne dieses Chassis nicht, jedenfalls nicht das Schaltbild.......und das will was heißen!
    Aber gut, diese Bildbreitenspule hat m. E. zu wenig Induktivität.
    Vergleichbar wäre min. 20µH / 100µH bei anderen Chassis. Bei den Colorkisten eher 100 / 300.
    Kann aber auch normal sein, die Betriebsspannung ist mit 23V doch sehr klein.
    Da sind dann die beteiligten Induktivitäten ebenfalls ungewohnt klein. Habe leider keinen direkten Vergleich.
    Hast Du den Rückschlagkondensator mal gemessen? C18 mit 27nF?
    Der hat eine entscheidenden Bedeutung für die sekundären Spannungen.
    Jedenfalls für die pos. Spitzenwertgleichrichtung.
    Bei Kapazitätsverlust steigt die Hochspannung und damit der Spitzenwert.
    Demgegen steht allerdings, daß zu hohe Beschleunigungsspannung die Bildbreite verringern würde.....
    Du schreibst, das Bild ist zu breit.
    Hast Du die beiden Elkos getauscht, C21 und C23?

    Und in der Zeichnung ist ein Fehler....die oben gezeichneten Sekundärwicklungen des Zeilentrafos sind unten beide mit GND verbunden.
    Hmpf, wie bitte soll jetzt die D6 die -100V liefern?? Hier wird wohl die rechte der beiden Wicklungen noch eine Anzapfung dafür haben.
    Die Diskriminatorschaltung für den Phasenvergleich mit D1 und D2 wird dann ebenfalls nicht arbeiten können. Ganz ohne Impuls?
    R10 und R11 müssen obendrein Verbindung haben...... sonst ist die gesamte Schaltung unwirksam.

  3. #3
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    Danke Winni für deine Antwort,

    Das Bild ist zu hoch, nicht zu breit

    was mich schon ganze Zeit verwirrt: die Vertikal Regler beinflussen die Bild-Breite, die Horizontalregler beinflussen die Bild-Höhe - soll das so sein oder sind die Anschlüsse an den Ablenkspulen am Monitorhals (also Vertikal mit horizontal) verdreht ??

    C18 habe ich nicht nachgemessen-dachte die Styroflex Kondensatoren (ist doch einer?) sind unkritisch-kann ich aber gerne nachmessen
    Die Elkos C21 und C23 sind neu und ziemlich sicher auch vor Einbau nachgemessen

    Ich habe jetzt noch das schlecht lesbare Originalmanual das dabei war kontrolliert und auch in den drive Ordner hochgeladen-das ist an den entsprechenden Stellen gleich (falsch) gezeichnet

    danke
    Hari

  4. #4
    Premium Messie Platin Avatar von winni
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    Als alter Fernsehtechniker benenne ich Breite und Höhe in Anlehnung an die dort übliche Einbaulage.
    Also die kürzere Seite ist links und rechts die Senkrechte, die Längere wäre dann oben und unten.
    Wenn Deine Röhre jetzt hochkant verbaut ist, heißen die Einstellorgane trotzdem noch so wie bei einem Fernsehgerät.
    Denn die Horizontalablenkung arbeitet immer in Richtung der längeren Strecke, die Scanlines verlaufen ebenfalls so.
    Und die Bildbreitenspule beeinflußt dann logischerweise die Bildhöhe.......... oder die Ablenkeinheit ist um 90° verdreht.
    Dann allerdings hättest Du in der kürzeren Strecke das Bild viel zu breit und in der Längeren einen deutlichen schwarzen Rand.
    Das zur Definition, damit wir nicht aneinander vorbei kommunizieren.

    Ich würde hier die 23V als richtungsweisend sehen. Unter der Voraussetzung, daß der Rückschlag-C auch 27nF hat.
    Der Rest ergibt sich dann aus dem Schaltungslayout.
    Wenn das Ding aber mit 20V auch zufrieden ist, dann laß den doch damit laufen. Das Bild dürfte dann in der Horizontalen ebenfalls schmaler werden.
    Und die restlichen Bauteile werden dann ja auch weniger belastet. Die Röhrenheizung ist ja direkt aus dem Netztrafo und somit unabhängig.
    Du weißt zum Beispiel ja auch nicht, ob dort alles wirklich original ist..........und vom Werk aus in dieser Konstellation gelaufen ist.
    Da hab ich schon die wildesten Basteleien gesehen.......eine falsche Ablenkeinheit könnte bei Dir schon alles durcheinander bringen.

    Eine Vergößerung der BB-Spule schmälert die Ablenkung..... 10µH ist an dieser Stelle eigentlich......Nichts! Probiere mal 50µH.
    Ein Lösungsansatz wäre bei Dir, den C18 durch einen kleineren Kondi zu ersetzen. Das erhöht die Hochspannung ein wenig. Also ein paar nF weniger.
    Die horizontale Bildbreite wird schmaler........ kannst Du den Impuls dort mal mit dem Scop messen?
    Also mit einem 100:1 Tastkopf, der spannungsfest ist? Dann mal das Datenblatt des Transistors lesen, wo der mit seiner max. Sperrspannung liegt.
    Nicht, daß Du dann noch mehr zerschießt.

  5. #5
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    Danke Winni für deine Antwort

    Wegen der Bauteile muss ich schauen ob ich da was finden oder improvisieren kann-habe erst gerade bestellt und brauche momentan nichts anderes...
    Welchen Spannungsimpuls soll ich mit dem Scope messen? Direkt die Hochspannung an der Bildröhre?

    Hochspannungsprobe kann ich mir ausborgen

    Lg

  6. #6
    Premium Messie Platin Avatar von winni
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    Ich meinte den Impuls direkt am Coll. des T7. Der ist in seiner Höhe linear mit der Hochspannung verknüpft.
    Erwarten würde ich dort einige hundert Vss.......
    Dann das Datenblatt des T7 nach der max. Spannungsfestigkeit zwischen C und E fragen...........
    Von Interesse wäre auch die Induktanz der H-Ablenkspulen. Wenn Du die abgesteckt für sich alleine mal mißt.
    Danach richtet sich doch die Bemessung der H-Amp-Spule. Die läge so im Bereich 10 bis 15% davon.....

  7. #7
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    Servus Winni,

    so, ich konnte die Messungen durchführen:
    Fotos dazu habe ich im drive Ordner abgelegt
    Ablenkspule horizontal: 164uH
    Ablenkspule vertikal: 23mH

    Spitzensperrspannung für T7 (BU109) lt. Datenblatt wenn ich das richtig verstehe: 330V
    Gemessen mit scope: ca. 200Vss


    Habe testweise zuerst eine 20uH Festinduktivität bei der H Ablenkspule in Serie hinzugefügt: Spannung am T7 hat sich kaum verändert-wsl etwas gesunken.
    Bildhöhe ist nun wie gewollt geringer-das Bild wirkte etwas verzerrt-hab da aber nichts weiter verstellt

    Habe dann noch 15uH statt der 20uH probiert-das dürfte auch reichen und bewirkt scheinbar weniger Verzerrung des Bildes


    Teilweise sind auch horizontale Streifen sichtbar-soll das eigentlich so sein bzw. sind das diese scanlines/Rücklaufstreifen?


    C18 nachgemessen-der hat 25nF (soll 27nF)-sollte also ok sein-Hochspannungstest habe ich daran nicht gemacht


    Wie soll ich weiter machen?
    Kleinere Kapazität für C18 testen?
    15 uH Festinduktivität fix verbauen und versuchen die Bildhöhe mit L3 fein einzustellen
    Versuchen die L3 Induktivität neu mit insgesamt etwa 20uH zu wickeln-diese ist allerdings bifilar gewickelt-warum ist das eigentlich so?


    Sorry für die vielen Fragen
    Hari

  8. #8
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    Du solltest eine passene Induktivität in Serie schalten, damit wird das Bild auf die gewünschte Breite justiert.
    Ob Festinduktivität oder einstellbar ist hier eine reine Frage des Komforts, nicht der technischen Umsetzung.
    Das halte ich für die einfachste Lösung. Natürlich kannst Du auch mit der Lin-Spule etwas nachbessern.
    Das ist kein Hightech-Teil, und hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Also bitte keine 100% erwarten.
    Die Rücklauflinien können mit dem Poti am Steuergitter der Röhre (P6) beeinflußt werden.
    Im Zusammenspiel mit P5, das wird der Kontrasteinsteller sein. Gelingt das nicht, die Schaltung um T15 prüfen.
    Hier wird mithilfe negativer Impulse am Steuergitter die Röhre während des Rücklaufs dunkel getastet.
    Wenn das nicht funktioniert, hast Du diese störenden Linien. Der T15 wird also vom H-Rückschlagimpuls und der vert. Ablenkung bedient.
    Und schaue Dir die ganzen hochohmigen Widerstände um den Bilidrohranschluß herum am.

    Die Bildbreitenspule ist bestimmt nicht bifilar gewickelt, sondern eher mehrdrähtig parallel im gleichen Wickelsinn.
    Sonst würde sich ja keine Induktivität ergeben. Hier wird wohl damit erreicht, daß sich mehrere Leitungen den Strom teilen.
    Also der gleiche Effekt, als wäre die Spule mit Litze gewickelt.

    Gruß
    W.

  9. #9
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    Die hochohmigen Widerstände im Bereich vom Bildröhrenanschluss sind alle in Ordnung-einzig 2 Potentiometer sind etwas hochohmig geworden: P6 statt 1Mohm hat 1,8Mohm, P7 statt 2,2Mohm hat 3Mohm
    Macht es Sinn die zu tauschen?-beide lassen sich vernünftig einstellen

  10. #10
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    Dann laß die doch drinne, wenn sie funktionieren.
    Ein wenig Toleranz bei Potis ist normal, die liegen bis zu 20% daneben.
    Ist hier aber schon auffällig viel.

  11. #11
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    Danke winni für deine Hilfe hier
    Rein aus Interesse-kannst mir auch gerne per pn antworten: wie kommst du zu einem so umfangreichen Wissen bezüglich TV/Monitortechnik- warst du da in der Entwicklung tätig oder ist langjährig angeeignetes Wissen als Radio/TV Mechaniker?

    LG Hari

  12. #12
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    Ja, ich bin RFT und mache das seit einem halben Jahrhundert.....

  13. #13
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    imposant-dann auf weitere 50 Jahre

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